30. Juli 2009

#3 Wilde Tiere in der Freiheit

Als Fortsetzung von #2 und als Antwort auf Christophs Kommentar:

…So etwas glauben die Leute. Aber es ist nicht wahr. Das Leben der Tiere inder Wildnis wird von Zwang und Notwendigkeit bestimmt, sie leben in einemunerbittlichen System von Macht und Unterwerfung, in einer Welt, in der esFurcht im Überfluss gibt und Nahrung knapp ist. In der ein Revier rund um die Uhr verteidigt werden muss und Parasiten nie auszurotten sind.

Was bedeutet in so einer Welt Freiheit? In der Praxis sind Tiere der Wildnis weder in der Zeitnoch im Raum frei und auch nicht in ihren persönlichen Bindungen. In der Theorie– das heißt als rein physische Möglichkeit betrachtet – könnte ein Tier überallgehen und alle sozialen Konventionen und Grenzen seiner Spezies hinter sichlassen. Aber ein solcher Schritt ist im Tierreich noch unwahrscheinlicher, alsbei unserer eigenen Gattung, wo zum Beispiel ein Kaufmann mit allendazugehörigen Bindungen – an Familie, Freunde, die Gesellschaft – alleshinwerfen und sein Leben hinter sich lassen könnte, davonspazieren mit nichtsals dem Kleingeld in der Tasche und den Kleidern am Leib. Wenn ein Mensch, daswagemutigste und intelligenteste aller Geschöpfe, nicht einfach hinaus in dieWelt zieht und ein Fremder unter Fremden wird, warum sollte dann ein Tier, dasvon Natur aus weit konservativer ist, es tun?


Liebe Leute der Reisefraktion,
von einer Reise geht es in die nächste Reise. Sonntag morgen halb elf. Ricky, der Neffe von unserem Chef Kennedy, hat mir erklärt, wie die Schaltung eines Motorrads funktioniert und wie viel Bakschisch ich einplanen sollte für mögliche Polizeikontrollen. Von Chennai aus ging es mit Mario auf Zweirädern nach Kanchipuram – die Stadt der tausend Tempel, ein Pilgerort. 70 Km auf dem Motorway. Eine spontane Übernachtung, Teilnahme an zwei Zeremonien (Pujas), locker-leichtes Sightseeing. Sowohl der Weg auf dem Bike, als auch die Orte waren befreiend, inspirierend und aufregend.

Da sich Schönheit am Besten visuelle ausdrücken lässt, verweise ich an dieser Stelle auf die erlesene Auswahl digitaler Photographie oberen Rand (diesen Fotoordner werde ich im weiteren Verlauf immer weiter ergänzen). Auf dem Rückweg noch einen Bogen in Richtung Küste nach Keralam rundete diesen Trip ab. Da wir schon um halb sechs morgens mit der aufgehenden Sonne vor Augen losgefahren sind, waren wir auch halbwegs pünktlich um 12 zurück bei der Arbeit. Und Ricky war froh, dass er sein Bike heile wieder hatte.





Ich hab fürs nächste Wochenende schon mal leise angefragt. Es geht nach Mamallapuram. Was sich nicht nur schön anhört, soll auch schön sein. Aber auch schön touristisch.
Manch einer – wie mein Mitbewohner Mario - könnte meinen ich wäre nur hier zum urlauben. Nein , dass ist nicht der Fall. Ich habe die letzte Woche Einblicke in die verschiedenen Projekte von UDAVI bekommen: Straßenkinder, Arbeit mit geistig Behinderten, Unterstützung von Tsunami-Opfern sowie der Menschen in den Slums (Mehr auf http://www.udavi.com/). Der Unterstützungsbedarf ist scheinbar grenzenlos. Mittlerweile wächst auch schon meine eigene Idee und Aufgabe. Dazu später mehr…

P.S.: Das hier ist meine Handynummer:

0091 9566197110

Mit der 010058 als Vorwahl kostet es nur 1,4 Cent/Minute (siehe: http://www.010058.com/call_by_call/tarife.php)

Das war die Strecke:

http://maps.google.de/maps?f=d&source=s_d&saddr=chennai,+anna+nagar&daddr=kanchipuram,+indien&hl=de&mra=ls&sll=12.83214,79.699806&sspn=0.09239,0.208912&g=kanchipuram,+indien&ie=UTF8&ll=13.081652,80.157452&spn=0.092298,0.208912&z=13

25. Juli 2009

#2 Zoo


Über Zoos hört man fast genauso viel Unsinn wie über Gott und die Religion. Wohmeinende, aber schlecht informierte Leute denken, Tiere in freier Wildbahn seien "glücklich", weil sie "frei" sind. Die Leute haben dabei meist ein großes, gut aussehendes Raubtier vor Augen, einen Löwen oder Geparden (das Leben eines Gnus oder Erdferkels ist weniger spektakulär). Sie stellen sich das wilde Tier vor, wie es nach dem Verzehr einer Beute, die ihr Los gefügig ertragen hat, einen Verdauungsspaziergang durch die Savanne macht, damit es nach dem viel zu reichlichen Essen kein Fett ansetzt. Sie stellen sich vor, wie dieses Tier stolz und zärtlich für seinen Nachwuchs sorgt, wie die ganze Familie gemeinsam auf den Ästen eines Baumes sitzt, den Sonnenuntergang bewundert und dabei zufrieden seufzt. Das Leben der wilden Tiere, glauben sie, ist einfach, edel und sinnerfüllt. DAnn wird ein solches Tier von den bösen Menschen gefangen und in eine winzige Gefängniszelle gesperrt. Mit seinem "Glück" ist es damit vorbei. Es sehnt sich entsetzlich nach seiner "Freiheit" und denkt nur noch daran, wie es enkommen kann. Wird ihm diese "Freiheit" zu lange verwehrt, wird das Tier zum bloßen Schatten seiner selbst, sein Wille gebrochen. So etwas glauben die Leute. Aber es ist nicht wahr. (weiterlesen ab seite 39)

Super fett bisher, voll der Rausch. Aber ein guter, erlebnisreicher! Voll viele Eindrücke, nette und spannende Menschen um mich herum. Ein Indien, das einfach ganz anders ist als alles was ich bisher kannte. Immer wieder ziehe ich Vergleiche mit meiner Zeit in China, projeziere Erfahrungen in die Gegenwart, ohne jedoch daraus Schlüsse ziehen zu können, wie die nahe Zukunft wird.

Mein Mitbewohner Mario war auch in China für ein halbes Jahr , voll lustig. gute Gespräche, Spaß. Heute, wie auch schon gestern mit ihm aufm Roller durch die City. Dieser wahnsinnige Verkehr. Alles auf Links, alles durcheinander, aber man kann immerwieder durch den Strom schwimmen, der eigentlich mehr eine zähe Masse ist. 29 mal Hupen war mal, hier ist Flatrate-Hupen angesagt. Die anderen in der Organisation sind auch einfach gut. Sheila, die Organisatorin der NGO. Ihr mann Kennedy, der Chef der NGO, der den Laden zusammenhält und mir heute Vormittag eine Einführungspräse gegeben hat. Udavi hat hier schon echt was bewegt in den letzten 15 Jahren. Denk ich zumindest. Dazwischen mit Cathi Massala Chai am Straßenrand kaufen und begeistert sein, dass der Händler mehr Artist als Verkäufer ist. Nachmittags mit Mario und Anne zum Unterricht an eine Mädchenschule. Busfahren in alten Stahlbüchsen mit halbhohen Gittern, statt Fenstern. Nur 8 Mädels sind da. Die andere Hälfte ist, wegen Tsunami-Warnung nach Hause. In ihre Wohnungen oder Slums. Wir spielen deshalb Hangman. Die 12-15jährigen Mädels sind einerseits taff, andererseits so unruhig, dass Regeln keine Chance haben. Viele Menschen auf den Straßen. An der christlichen St.Thomas Church und dem Grab des Apostels Thomas vorbei (@all: wieso reiht sie sich in eine Reihe mit dem Petersdom und Santiago de Compostella ein?) zum Strand. Ein langer, verdreckter Sandstrand. Das Meer blau und wellig mit weißen Schaumkronen. Der Drang reinzuspringen wird unterdrückt von dem Wissen, dass die Kloake der Slums direkt dort einläuft und die beiden Flüsse stinkende Dreckslöcher sind in denen sich schwarzer Schlamm bildet. Trotzdem schön den bengalischen Ozean an der Choromandelküste zu sehen. Anne, Mario und ich genießen den Ausblick. Ein bettelndes Kind reicht uns einen Zettel, auf dem 15 Unterschriften bezeugen, dass es taubstumm ist. Mario gibt ihm nach einigem Zögern 10 Rupien. "Komm wir zeigen dir Santhos". Hier werden und wurden Menschen aus ihren Slums vertrieben. Betonkästen sollen vorübergehende bleiben werden. Maximal 4x4 Meter haben die Dinger, in denen aber noch niemand lebt. Hier soll eine Familie leben. Oma, Opa, Eltern und 2-4Kinder. Kein Strom, kein Wasser, kein Abwasser- und Sonstiges-Loch. Wir gehen weiter. Kinder kommen uns entgegen. Lachen, freuen sich. Wollen Fotos gemacht haben, als sie unsere Kameras sehen. Einige Betteln auch. Hinter den Betonkästen sind noch die alten Strohhütten, Blechkästen und baufällige Steingemäuer. Eine unzahl an Kindern, älteren. Einige Frauen pflechten Ketten aus Yasminblüten, andere Waschen. Die Kinder pumpen das Wasser mit der Pumpe. Das Grundwasser dürfte die Qualität des Meerwassers haben. Wir dürfen hineinschauen in ihre Hütten. Nein, sie fordern uns auf hineinzuschauen. Nicht, damit wir sehen, wie schlecht und spärlich sie es haben, sondern, weil sie uns ihr zuhause zeigen möchten. Das bild vom verstorbenen Bruder und Vater. Der kleine Hindu-Schrein daneben. Eine junge, zarte bildhübsche Mutter mit ihrem kleinen Sohn. Ein alter Mann, der wohl der Opa ist, will mir etwas sagen. Leider verstehe ich kein Tamil. Sein dunkelbraunes, wettergegerbtes, faltige Gesicht, die weißgrauen Haare, mit leichter Glatze oberhalb der Stirn können nicht ablenken von den wunden Lippen, leicht fauligen Zähnen in einem blutroten Mund. Bilder brennen sich. Leider habe ich nur zwei Rupien in der Tasche. Wir sehen Schmerz und Leid, aber auch ganz viele lächelnde Gesichter. Freude, Interesse, Neugier. Diese Menschen sind vielleicht in einem Käfig, der nicht viele Möglichkeiten bietet, aber sie wirken frei, sie denken nicht immer daran, wie sie entkommen können. Aus unserer und wohl auch aus objektiver Sicht geht es den Menschen hier schlecht, aber ihr Wille ist noch nicht gebrochen. Wir sehen auch Glück in den Gesichtern. Das macht uns glücklich, vielleich. Immer wieder machen wir Fotos. Jedes Kind will mit drauf, kann aber nicht ruhig stehen. Ziegen, Hunde mittendrin. Ein kleiner Rinnsaal Kloake. Wir trinken einen Chai-Tee. Ja wirklich dort! Am Rand wird Kartengespielt. Alles spielt sich draußen ab: Essen, spielen, arbeiten, dösen, schlafen, waschen, reden und schweigen. Das Slum hat vielleicht eine länge von einem Kilometer. Wir brauchen lange, bis wir wieder den Strand erreichen. Gebannt, beeindruckt, schockiert, erfreut über die Menschen. Eine kalte Cola und eine Zigarette, etwas Schweigen und Reden. Eine Unzahl an indischen Paaren an dem endlos langen und sehr breiten Sandstrand. Keine Gruppen am Lagerfeuer, von denen Gitarrenakkorde ertönen und Wein getrunken wird. Wir entscheiden uns für die Motorrikscha zurück. Nein, lieber kein Warten. Essen in der Girls Flat. Reis, ein angenehm scharfer Kartoffel-Gemüse Mix, etwas Dosa (Weizenfladen). Dann Bierholen vom "Wine-Store" für nicht wenig Geld. Alkohol ist in Tamil Nadu eigentlich verboten, aber doch irgendwie erlaubt aber mit einer 58% Steuer belegt. Abends noch mit Kathi, Anne und Mario "A million dollar baby" gucken und sich an das Kingfisher Bier gewöhnen. Quatschen über China, Indien, Jobs und Blödsinn. Nun hinein in die Koje, unter den provisorisch angebrachten, luftigen Mückengitterhimmel. Morgen geht es nach Tirumaki. Die Slums außerhalb. Abends auf ne Party am Beach. Krass, totaler Kontrast. Sonntag mal schauen. Ein Ausflug vielleicht. Indien lebt und ich darf dabei sein.


P.S.: Die Party fand dann doch nicht am Beach statt, sondern im Meridian Hotel. Upper Indian Class, House Musik, Vorglühen beim Veranstalter im Appartment, der DJ aus Kalifornien trinkt auch Whiskey und Wodka mit, tiefgehende Gespräche mit Fremden, abdancen bis das T-Shirt keinen Schweiß mehr aufsaugen kann, duschen im Hotel, den Weg nach Hause erst über Umwege finden.

23. Juli 2009

#1 Dubai 38%

Vater sagte: "Wir stechen in See wie Kolumbus!" "Kolumbus wollte nach Indien", wandte ich grimmig ein. Wir verkauften den Zoo, vom ersten bis zum letzten Tier. An ein neues Land,ein neues Leben.

Dubai 38%. Ankunft, nein Zwischenstopp. Ein Emirates-Enternainment-Programm mit ueber 1000 Filmen auf 6 verschiedenen Sprachen, 2000 Musikalben, ueber 200 Spielen, die man mit seinen Sitznachbarn im Flieger im Multiplayer-Modus zocken kann, Flugzeuginterne Telefonate fuer lau, externe Gespraeche per Kreditkarte. Das Telefon ist gleichzeitig Jozsstick. Ein kurzweiliger Flug, unterstuetzt durch nette deutsche begleiter (Theresa und Ellen. Ja, die heissen wirklich so, sind aber nicht mit mir verwandt oder verschwaegert. @Theresa und Ellen: meldet euch mal. Ich hab euch leider verpasst, da ich zum Flieger musste. Hab keine Email-Adressen von euch), eine 11 koepfige bengalische Familie und nettem Service. Essen a la carte, das sogar schmeckt. Es ist eigentlich beknackt, dass im Flieger immer so viel gegessen und getrunken werden muss. Erst alles in plastik verpacken, auf 10 Tausend meter hoehe verfrachten und dann durch enge gassen ziehen. Auf der anderen Seite erwartet der Kunde das. Er hat ja schliesslich auch viel Geld gelassen. Aber mal im Ernst. Trinkt ihr nicht auch im Flieger mehr als ihr benoetigt, nur weil man nichts zu tun hat und weil die Stewards immer rumlaufen und freundlich fragen.
So, jetzt wars das schon wieder mit dubai. Ich hab keinen Cent ausgegeben hier drinnen in der Shoppinghölle bei frostigen 21 Grad. Draussen sind es 38 grad. Nachts um zwei!!!

20. Juli 2009

Schiffbruch mit Tiger

Meine Reise hängt ja mit "diesem" Buch zusammen. Habt ihr schon das Hörbuch runtergeladen? Oder das Buch bestellt?
  • Das hier ist der Klappentext zum Buch: Yann Martels Roman "Schiffbruch mit Tiger" erzählt eine unerhört komische und weise Geschichte: Pi Patel, der Sohn eines indischen Zoobesitzers und praktizierender Hindu, Christ und Muslim erleidet mit einer Hyäne, einem Orang-Utan, einem verletzten Zebra und einem 450 Pfund schweren bengalischen Tiger namens Richard Parker Schiffbruch. Bald stehen sich nur noch zwei gegenüber - der Tiger und Pi. Alleine treiben sie in einem Rettungsboot auf dem Ozean. Eine wundersame, abenteuerliche Odyssee beginnt.
  • (Auf Deutsch: http://www.amazon.com/Schiffbruch-mit-Tiger-Yann-Martel/dp/3100478258/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1247496069&sr=1-1)
  • (Auf Englisch: Life of Pi: http://www.amazon.com/Life-Pi-Yann-Martel/dp/0156027321)
  • Sehr zu empfehlen sind auch die Hörbücher. Insbesondere das Englische! Das müsst ihr euch aber selbst besorgen.

13. Juli 2009

#0 Hintergrundinformationen

Liebe Leute,
es geht los! Nein, nicht heute, nicht morgen, sondern erst übermorgen. Doch gedanklich geht so eine Reise natürlich schon eher los: Mit den ersten Gesprächen mit Anja, die in dem Projekt arbeitet, mit Erfahrungsberichten aus Indien von Natascha, Theresa und Alex, mit dem erneuten Lesen des Schiffbruches mit Tiger. Die erste Aufregung kommt dann beim Packen und steigert sich mit jeder Verabschiedung und den dazugehörigen Wünschen, Sorgen und halblustigen Sprüchen über mangelnde Hygiene, Impfungen und Gefahren.

Irgendwie seltsam sich zu verabschieden. „Das wird bestimmt toll!...Du wirst spannende Erfahrungen machen! ... Genieß es! Usw.“ Verzweifelt versucht man sich ein scharfes Bild zu machen, was so kommt. Immer wieder denke ich daran, wie es war, bevor ich nach China gegangen bin. Doch der emotionale Zustand vor China wird manipuliert durch die Erfahrungen in China und lässt sich damit nicht mehr im Nachhinein erzeugen. Tagebücher können helfen, bleiben aber doch irgendwie fremd.
Ich bin weit entfernt davon eine konkrete Vorstellung zu haben, was mich erwartet, aber doch habe ich mittlerweile eine leicht schwammige Vorstellung von Indern, Indien sowie dem Startpunkt Chennai. Lange Beschreibungen sind nicht gut zu lesen, drum wähle ich an dieser Stelle klare Zahlen. Denn Zahlen sind Fakten und damit wahr!

Indien:
  • In Indien leben 1,2 Milliarden Menschen→ Indien ist die größte Demokratie der Erde
  • Indien steht an 128 Stelle des Human Development Index (HDI ist ein Index, der versucht auszusagen, wie weit die menschliche Entwicklung eines Landes ist.)
  • Indien hat 35 Millionenstädte (Deutschland 3, Kölner würden antworten 4)
  • 26 % der Inder (über 300 Millionen Menschen) leben unterhalb der Armutsgrenze von weniger als einem Dollar pro Tag (die Zahlen schwanken je nach Quelle. Pessimisten sagen, dass in Wirklichkeit 75% der Inder von weniger als einem Dollar pro Tag leben). Ich denke, dass 98% noch nie einen ein-Dollar-Schein gesehen haben!
  • Wirtschaftswachstumsrate seit 1995: durchschnittlich 6,4 %
Das Projekt in dem ich bin ist in Chennai (Der alte britische Name Madras ist geläufiger.)
  • Sprache: Tamil (ja heißt: aamaam, nein heißt: illai)
  • Bundesstaat: Tamil Nadu
  • Einwohner: 6,5 Millionen (viertgrößte Stadt)
  • Orientierung: Chennai liegt im Südosten Indiens direkt am Meer. Bekannt vor allem die Filmindustrie (die zweitgrößte nach Bollywood).
Eine weitere Bildungsquelle ist mein Reiseführer (Stefan Loose - Südindien). Durch Reiseführer lernt man, wie man sich verhält in einem Land in dem sich die Menschen anders verhalten. Zwei Highlights:
  • "Teurer als Trinkgelder kommt Bakschisch, das man zahlt, um Gesetze zu beugen."
  • "Trotz allem sollte man nicht überängstlich werden, sondern immer ruhig bleiben und dem gesunden Menschenverstand vertrauen. Die Kriminalitätsrate ist weitaus geringer als in westlichen Ländern. Gewaltverbrechen gegen Touristen sind extrem selten. Die wenigsten Menschen, die sich einem auf der Straße nähern, hegen böse Absichten. Die meisten wollen etwas verkaufen (auch wenn das nicht sofort erkennbar ist), ihr Englisch ausprobieren, eine ausländische Frau kennenlernen, eine europäische Anschrift in ihrem Adressbuch stehen haben oder ein Foto mit einem Ausländer drauf machen."
Noch sitze ich in einem idyllischen Cafe-Garten am Martinstor im Herzen Freiburgs (meine Schwester Theresa hat vorgestern hier wunderschön geheiratet). Morgen geht es zu meinem Onkel nach Frankfurt. Mittwoch vor dem Abflug habe ich dann noch ein Bewerbungsgespräch am Flughafen bevor ich ins Emirates Taxi steige.

Ich verbleibe mit Stefan Loose: Trotz allem sollte man nicht überängstlich werden, sondern immer ruhig bleiben und dem gesunden Menschenverstand vertrauen.
Gecko

11. Juli 2009

# -1 Anleitung

Tja ja, alles Freie und kreative erfordert doch seine Strukturen.
Deshalb habe ich mich entschlossen eine Anleitung zu schreiben

Lest diesen Blog regelmäßig. Ich vermute ihr habt Interesse an Abenteuer, persönlichen Einsichten und Erfahrungen, hochwertiger Literatur. Ihr seid gebildet, interessiert und emotional. Doch ihr seid auch vergesslich! Deshalb:
  • Klickt oben den Button an "Blog regelmäßig lesen", macht euch einen Eintrag als Favoriten indem ihr den RSS Feed wählt (unten rechts der Link), sagt eurer MitbewohnerIn bescheid sie möge euch erinnern...
  • Ihr findet den Blog über Google per Suche nach: "schiffbruch mit Gecko india"

Die Reise die ihr im Blog verfolgen könnt - also eure Reise - wirkt umso autenthischer, je phantasievoller und realistischer eure Eindrücke der drei Welten (Indien, Gecko, Pi) sind. Deshalb:
  • Hört das Hörbuch bzw. kauft euch das Buch um die Welt von Pi besser zu verstehen. Es ist es wert. Ich werde immer wieder Abschnitte zitieren. (bei Amazon gibt es das Buch gebraucht ab 0,89€: http://www.amazon.de/gp/offer-listing/3596156653/ref=dp_olp_used?ie=UTF8&qid=1247614127&sr=1-1&condition=used). Für bilinguale: Nehmt es auf Englisch, vor allem das Hörbuch!
  • Bleibt in Kontakt mit mir um den Gecko besser zu verstehen.
  • Schaut euch Indien- Bilder an (wenn ich es denn regelmäßig schaffe sie hochzuladen) um Indien besser zu verstehen. Alternativ könnt ihr euch auch übers Internet einen Radiosender auf Hindi oder Tamil besorgen!
Ich nehme euch mit, nicht nur aber auch, damit ich nicht alleine bin. Doch soll die Reise wirklich eine gemeinsame Reise werden und ich nicht am Ende so alleine wie Pi in seinem Rettungsboot sitzen, so beteiligt euch. Deshalb:
  • Macht mir den bengalischen Tiger "Richard Parker", der Pi begleitet. Er ist immer da gewesen, mal lauter mal leiser, hat zwischendurch geruht, aber auch neue Impulse gebracht! So auch ihr!
Je mehr Leute im Boot sitzen, desto schneller und besser kommen wir an. Klar, wir wollen nicht jeden Heiopei dabei haben, deshalb:
  • Falls euch der Blog, die Reise, das Projekt gefällt, so empfehlt ihn euren Freunden. Gefällt er euch nicht, sagt es euren Feinden!